das gewählte quadrat – 1995
Arbeitet man mit Reihungen und vorgegebenen Progressionen, läuft man leicht Gefahr, sich in Formalismen zu verlieren. Es ist das Ergebnis zwar ästhetisch durchaus schön; doch ein wenig fade. Diesem Vorwurf der Eintönigkeit und sturen Beibehaltung eines Gestaltungs-prinzips zu entgehen habe ich als Material Blei gewählt. Die Oberfläche der Skulptur verändert sich ständig und bringt Dynamik in eine ansonsten sehr statisch konzipierte Arbeit.
Die Verwendung einer Fibonacci-Reihe führt zu ästhetisch ausgewogenen Ergebnissen. Dieser ist nun die ständige Veränderung der Oberfläche gegenübergestellt. Da die Veränderungen nur langsam vor sich gehen kommt es zu einem Gleichgewicht zwischen Ruhe und Dynamik und damit wieder zu einer harmonischen Lösung.
Die Version in einer Ausführung als Drahtmodell (Computer) soll die Fragilität unserer Gesetze zeigen, oder auch auf die Relativität von Gesetzmäßigkeiten hinweisen. Ein Hinweis auf die Gefahr nur Gesetzen zu gehorchen. Der “feste” Teil (in Stein oder Metall) ist der wahre Kern, der immer bleibt. Dadurch entsteht in der Skulptur selbst die Balance von unzerstörbaren Fakten und deren Infragestellung. Im Großen realisiert, kann die Skulptur begangen werden – also die Harmonien wirklich erlebt werden. Linien in Nirosta im Boden und an der Wand. Stehendes Stück aber in Stein (rote Keramik- menschlicher Bezug – Erde) Eine Doppelskulptur wäre eine ander Möglichkeit, die in Erwägung gezogen werden sollte.