verspannte leinwand

 

RAUM LINIE FLÄCHE

Eine Linie drückt von hinten an die Leinwand dadurch wölbt sich die Leinwand nach Außen. Die dadurch sich ergebenden sphärischen Flächen binden die Linie im neu entstandenen Raumkörper

Sie entziehen sich jeder zeichenhaften, mithin bildnerischen oder auch methapherhaften Festlegung. Sie konzentrieren sich auf die materiellen Grundlagen der Malerei. also auf Leinwand, Farbe und den Malprozeß. Die Differenzierung der einzelnen Werke geschieht durch das Erfassen von Nuancen, die dem Betrachter erst durch längeres Sehen erfaßbar werden.
Die erst nach einiger Zeit des Betrachtens aus dem Malgrund heraustretende Linie dynamisiert die Bildfläche und lenkt die Aufmerksamkeit des Rezipienten auf eine spezifische Stelle. Durch die verschiedenen Lichtbrechung und Schattenwirkung entsteht eine Nuancierung der Farbe die vom Betrachtungswinkel und den Lichtverhältnissen abhängig ist und völlig im Verantwortungsbereich des Rezipienten liegt. Da die Zeit für die völlige Erfassung des Bildes von Bedeutung ist, kommt der Zeitfaktor als Gestaltungselement hinzu. Es besteht dieses Bild daher nun aus Leinwand, Farbe, Malprozeß und Zeit.
Durch Ortswechsel entstehen neue Sehvoraussetzungen, die nicht aus dem Malvorgang stammen, sondern ausschließlich aus der Interferenz des Lichtes hervorgehen. Es erfolgt also nicht nur eine Dynamisierung des Malgrundes oder des Bildes selbst, sondern auch des Rezipienten, Der damit verbundene Wechsel von reiner Oberfläche der Farbe zu einem Figur – Grund – Verhältnis steigert des Erlebnis des Dialogs.